Übungen und Tipps gegen Aufregung: so können Sie Nervosität abbauen


Eine wichtige Prüfung oder ein bevorstehender Termin in der Arbeit? Solche Ursachen für Nervosität gehören in der Regel zum Leben dazu und lassen sich fast nicht umgehen. Daher ist ein richtiger Umgang mit dem Zustand der inneren Anspannung wichtig. Doch was tun gegen Aufregung und Nervosität? Folgende Tipps und Ratschläge helfen Ihnen dabei, Ihre Nervosität zu bekämpfen.

  • Bewegung tut Körper und Geist gut Schon bei leichter körperlicher Betätigung wird Nervosität bekämpft: Das Übermaß an Energie – oft eine Folge der Nervosität – wird verbraucht, die Gedanken werden in neue Bahnen geleitet und kommen zur Ruhe. Dafür reicht zum Beispiel schon ein kleiner Spaziergang oder Treppensteigen.
  • Atemübungen gegen Nervosität Nervöse Menschen neigen dazu, schnell und flach zu atmen. Mit Atemübungen lässt sich daher Nervosität gut abbauen. Anleitung für eine kleine Atemübung: Möglichst bequem hinsetzen oder flach hinlegen. Anschließend die Handflächen auf den Bauch legen und mit geschlossenen Augen einige Male tief und bewusst durch die Nase ein und wieder ausatmen. Wer möchte, kann jeweils beim Aus- und wieder Einatmen zusätzlich langsam bis vier zählen.
  • Entspannungsübungen als Mittel gegen Aufregung Bei der Frage, was gegen Nervosität und Aufregung hilft, denken viele Menschen sogleich an Entspannungsübungen. Sie können sowohl akute Nervosität bekämpfen als auch dazu beitragen, allgemein ausgeglichener und weniger anfällig für Nervosität und Unruhe zu werden. Beliebt sind vor allem die progressive Muskelrelaxation nach Jacobsen, autogenes Training, aber auch Yoga, Pilates oder Meditation.
  • Rückwärts zählen lenkt Gedanken ab Sie stehen bereits vor der Tür zum Prüfungszimmer und Ihnen zittern die Hände vor Nervosität? Was in dieser Situation kurzfristig gegen die Nervosität und Aufregung hilft, ist folgendes: Zählen Sie im Kopf rückwärts von der Zahl 50 an. Das klingt zwar ein wenig banal – dabei müssen Sie sich jedoch konzentrieren, wodurch die Gedanken von der Ursache der Nervosität abgelenkt werden.

Sie kennen sich selbst am besten: Wenn Sie wissen, dass Sie in bestimmten Situationen nervös und aufgeregt reagieren, sollten Sie vorab keine koffeinhaltigen Getränke zu sich nehmen. Dazu zählt Kaffee, aber auch einige Teesorten wie beispielsweise schwarzer Tee.

Pflanzliche Mittel gegen Nervosität


Bei besonders starker Nervosität und Aufregung reichen Atem- und Entspannungsübungen oft nicht aus, um zur Ruhe zu kommen. Als Unterstützung bieten sich in dem Fall pflanzliche Mittel oder Medikamente wie beispielsweise Tabletten gegen Nervosität an. Präparate auf pflanzlicher Basis werden in der Regel gut vertragen und es stellt sich bei ihnen – anders als bei einigen Psychopharmaka – keine Abhängigkeit ein.

Was gegen Nervosität und Aufregung oftmals hilft, ist Baldrian. Von der Pflanze wird die Wurzel verwendet. Sie kommt bevorzugt dann zum Einsatz, wenn

  • Menschen aufgrund von nervöser Unruhe nicht schlafen können und
  • sich deshalb erschöpft fühlen,
  • sie Angstzustände plagen oder
  • Stress keine Entspannung zulässt.

Baldrian trägt dazu bei, Nervosität zu bekämpfen und hilft Menschen, zur Ruhe zu kommen – auch bei Schlafstörungen aufgrund von Nervosität. Dafür sollten entsprechende Präparate über einen längeren Zeitraum genommen werden; circa zwei Wochen vor dem Ereignis gelten als ideal, damit die Wirkung eintritt. Grundsätzlich darf Baldrian jedoch auch längere Zeit eingenommen werden. Nebenwirkungen wie eine starke Müdigkeit oder Gedämpftheit am Tag sind unwahrscheinlich, ebenso eine Minderung der Konzentrations- oder Leistungsfähigkeit.

Pflanzliche Helfer gegen Nervosität sind in verschiedenen Darreichungsformen erhältlich. Die Auswahl reicht von Badezusätzen, Tees, Tropfen und Tinkturen bis hin zu Tabletten. Der Vorteil von Letzteren ist, dass sie eine gleichbleibende Dosierung gewährleisten – anders als beispielsweise Tees, die mal länger und mal kürzer ziehen. Entsprechende Präparate sind rezeptfrei in jeder Apotheke erhältlich.

Nervosität & Aufregung bekämpfen: Kann ein Arzt helfen?


Viele Menschen zögern, wegen Beschwerden wie Nervosität und innerer Unruhe zum Arzt zu gehen. Wenn die Neigung zu nervösen Reaktionen auf Alltagssituationen jedoch anfängt, das Leben zu beherrschen, ist ein Arztbesuch sinnvoll. Das gilt auch, wenn weitere Beschwerden wie beispielsweise

  • ein starker Gewichtsverlust,
  • emotionale Aufgewühltheit oder
  • depressive Gedanken hinzukommen.

Gemeinsam mit dem Arzt kann den Ursache für die Nervosität auf den Grund gegangen werden. Neben den Lebensumständen kommt beispielsweise eine Hormonstörung aufgrund einer Schilddrüsenerkrankung infrage. Sind körperliche Ursachen für die Nervosität verantwortlich, kann der Arzt eine entsprechende Behandlung einleiten.

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Gegen Nervosität im Alltag kann gegebenenfalls auch eine Psychotherapie beim Arzt helfen. Dort können Betroffene Verhaltensweisen erlernen, um mit schwierigen Situationen besser umzugehen. In Absprache mit dem behandelnden Arzt können begleitend zur Therapie pflanzliche Mittel wie Baldrian gegen Nervosität weiterhin eingenommen werden.

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