Herausforderung: Innere Unruhe
Wer unter innerer Unruhe leidet, bekommt das meist auch in den weitreichenden Folgen zu spüren, welche die chronische Anspannung auf das private und berufliche Leben haben kann. Die zunehmende Reizbarkeit schlägt sich in den zwischenmenschlichen Beziehungen zu Kollegen, Freunden und Familienmitgliedern nieder – nicht selten kommt es dadurch zu Spannungen und Streitigkeiten. Auch die Konzentrationsstörungen werden schnell zum Problem: Verpflichtungen geraten in Vergessenheit oder können nicht so erfüllt werden, wie erwartet oder gewohnt. Gemeinsam mit den körperlichen Auswirkungen der inneren Unruhe erhöht das den Druck, der auf den Betroffenen lastet.
Was also tun bei innerer Unruhe? Betroffene suchen oft händeringend nach einer Lösung. Sie möchten sich wieder so fühlen wie früher und das Gefühl der Überlastung und Überforderung, das sie auf Schritt und Tritt verfolgt, wieder abschütteln. Doch wie lässt sich die innere Unruhe bekämpfen – und zwar dauerhaft?
Innere Unruhe bekämpfen: so geht's
Um den Kampf gegen Ihre Unruhe aufzunehmen und die innere Anspannung zu lösen, können folgende Maßnahmen helfen:
- Suchen Sie sich Verbündete.
Denken Sie daran: Sie müssen die innere Unruhe nicht alleine besiegen. Sprechen Sie mit einer Vertrauensperson über die Problematik. Allein sich jemandem anzuvertrauen, kann schon eine entscheidende Erleichterung bedeuten – außerdem besteht immer die Möglichkeit, dass der Gesprächspartner Ideen oder Vorschläge hat, auf die man selbst nicht gekommen wäre. Hilfreich kann es zudem sein, sich einer Selbsthilfegruppe anzuschließen: Der Austausch mit anderen Betroffenen gibt Bestätigung und neue Motivation. - Gehen Sie zum Arzt.
Seien Sie vernünftig und lassen Sie sich bei andauernden Beschwerden von einem Arzt untersuchen. Das bedeutet keineswegs, dass Sie einer medikamentösen Behandlung zustimmen müssen – sie bleibt lediglich eine Möglichkeit, die Sie ausschöpfen können, wenn Sie möchten. Unerlässlich ist es dagegen abzuklären, ob körperliche Faktoren oder eine Erkrankung hinter den Symptomen innerer Unruhe stecken. So können beispielsweise auch hormonelle Schwankungen, Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder eine Schilddrüsenüberfunktion für innere Unruhe verantwortlich sein. - Geben Sie Mitteln gegen innere Unruhe eine Chance.
Gerade zu Beginn, wenn der Körper erst wieder lernen muss, Ruhe zu finden, kann es sinnvoll sein, Mittel gegen innere Unruhe einzunehmen. Pflanzliche Präparate, beispielsweise mit der beruhigenden Wirkung von Baldrian, lösen Anspannungen und geben dem Betroffenen die Möglichkeit, sich zu erholen. Auch bei Schlafstörungen, die mitunter innere Unruhe begleiten, können solche Präparate sinnvoll sein. Haben Sie eigene Strategien entwickelt, die innere Unruhe zu bekämpfen, können Sie die Präparate wieder absetzen. Im Fall einer diagnostizierten psychischen Erkrankung ist meist die Einnahme etwas stärkerer Medikamente angebracht. - Achten Sie auf einen erholsamen Schlaf.
Menschen, die unter innerer Unruhe leiden, sind oft auch von Schlafstörungen betroffen. Die Gedanken kreisen unaufhörlich und wollen vor allem nachts keine Ruhe geben. Vielen hilft in dieser Situation, sich alles Belastende "von der Seele" zu schreiben. Machen Sie sich hierfür jeden Abend eine kleine Liste mit Dingen, die Sie beschäftigen. Auf diese Weise können Sie Ihre Gedanken davon befreien. Um wieder einen gesunden Schlafrhythmus zu finden, hilft zudem Routine. Versuchen Sie, jeden Tag möglichst zur gleichen Zeit ins Bett zu gehen. - Lernen Sie, mit Stress anders umzugehen.
Auch in Zukunft wird es kaum möglich sein, gar nicht mehr mit Stress in Berührung zu kommen. Mit dem Berufs- und Familienleben sind so viele Herausforderungen verknüpft, dass es phasenweise schwierig ist, alles unter einen Hut zu bekommen. Möchten Sie Ihre innere Unruhe bekämpfen, zählt es daher vor allem, mit bestehendem Stress besser umzugehen. Besuchen Sie Kurse zu Entspannungstechniken wie Yoga oder Autogenem Training, meditieren Sie und nutzen Sie außerdem die Möglichkeit, Aufgaben an andere abzugeben – verabschieden Sie sich vom eigenen Perfektionismus. - Überdenken Sie Ihre Lebensweise.
Wie sieht Ihr Alltag für gewöhnlich aus: Geben Sie Ihren eigenen Bedürfnissen genügend Raum? Legen Sie auch einmal eine Pause ein? Lassen Sie abends oder an den Wochenenden die Gedanken an Arbeit oder Verpflichtungen ruhen? All das ist wichtig, um der inneren Unruhe keine Chance zu lassen. Zeiten, in denen Sie sich erholen und entspannen können, sind essentiell, um Körper und Geist gesund zu erhalten und ausreichend Kraft zu tanken. Möchten Sie innere Unruhe bekämpfen, gilt es, diese Ruhe-Phasen wieder in den Alltag zu integrieren. Setzen Sie sich feste Termine zur Entspannung – und halten Sie sie strikt ein. - Legen Sie sich einen Notfallplan gegen innere Unruhe zurecht.
Sollten sich Unruhe und Nervosität doch wieder regen, ist es von Vorteil, darauf vorbereitet zu sein – dann wissen Sie im Falle eines Falles genau, was zu tun ist und wie Sie sich beruhigen können. Tritt die Unruhe wieder auf, können Sie zum Beispiel auf folgende Atemübung zurückgreifen: Schließen Sie Ihre Augen und konzentrieren Sie sich ausschließlich auf Ihre Atmung – holen Sie bewusst und langsam Luft und atmen dann ruhig wieder aus. Das schafft Ruhe und macht den Kopf frei. Hilfreich sind im akuten Fall auch beruhigende Düfte, das Erstellen von To-Do-Listen, die Sie allmählich abstreichen, und das Einlegen kurzer Pausen, in denen Sie beispielsweise Lesen oder ein entspannendes Bad nehmen.
Innere Unruhe bekämpfen – ohne Druck!
Mindestens ebenso wichtig wie diese Tipps: Auch, wenn Sie unbedingt Ihre innere Unruhe bekämpfen möchten, setzen Sie sich selbst nicht unter Druck. Die Einhaltung der Maßnahmen muss Ihnen nicht sofort gelingen, alte Angewohnheiten lassen sich in der Regel nicht von jetzt auf gleich abschütteln. Wichtig ist in diesem Zusammenhang vor allem, dass Sie an sich arbeiten und die Hilfestellungen allmählich in den Alltag integrieren. Jede Pause oder Gelegenheit zur Erholung ist ein Erfolg. Sicherlich merken Sie dann auch bald eine Besserung Ihrer Symptome.