Ursachen von Schlafstörungen
Manchmal können Sie nur schwer einschlafen oder nicht durchschlafen, wieder ein anderes Mal wachen Sie sehr früh auf und finden dann nicht mehr zur Ruhe. Verantwortlich hierfür sind Schlafstörungen. Arten von Schlafstörungen sind vielfältig. Hier ein kleiner Überblick, welche möglichen Ursachen ein Schlafproblem hervorrufen können:
- Psychische Faktoren wie (Depressionen oder Stress)
- Organische Ursachen (beispielsweise Herz- und Lungenerkrankungen)
- Einnahme von Medikamenten
Schon gewusst?
So absurd es auch klingt: Benzodiazepine (Schlafmittel) können zu Störungen des Schlafes führen, wenn sie abgesetzt werden. Das Gehirn reagiert auf das Medikament, passt sich entsprechend an und verändert sich. Wird das Schlafmittel über längere Zeit eingenommen (circa vier Wochen) und dann abgesetzt, hat der Körper mit Entzugserscheinungen zu kämpfen . Das führt dazu, dass nach dem Absetzen mit extremen Arten von Schlafstörungen zu rechnen ist.
Schlafstörung ist nicht gleich Schlafstörung: Arten
Einschlafstörungen, Probleme beim Durchschlafen, Tagesmüdigkeit oder eine schlechte Schlafqualität tragen dazu bei, dass Sie Ihren Alltag häufig müde und eingeschränkt bestreiten. Doch welche Schlafstörungen gibt es?
Insomnien
Die am weitesten verbreiteten Schlafstörungen sind Insomnien. Darunter versteht man Probleme beim Ein- und Durchschlafen sowie allgemein eine schlechte Schlafqualität. Man kann Insomnien nochmals in drei Kategorien unterteilen:
- transitorische Insomnie (einige Tage)
- kurzfristige Insomnie (wenige Wochen)
- chronische Insomnie (nahezu jede Nacht über Monate und Jahre hinweg)
Oft sind die Insomnien nur vorübergehend — beispielsweise in stressigen beruflichen Phasen — und verschwinden wieder, sobald der Körper nicht mehr so viel Stress ausgesetzt ist.
Schlaf-Wach-Rhythmus-Störungen
Zu weiteren Arten von Schlafstörungen zählen Schlaf-Wach-Rhythmus-Störungen. Betroffen sind hier oft Schichtarbeiter, da der Körper sich entgegen der inneren Uhr immer wieder an einen neuen Tagesrhythmus anpassen muss. Auch bei Flügen über mehrere Kontinente mit Zeitzonenverschiebung tritt diese Form häufig auf (Jetlag).
Hypersomnien
Wenn Personen zu viel schlafen und der Folgetag trotzdem von starker Müdigkeit geprägt ist, spricht man von Hypersomnie. Bei dieser Schlafstörung haben Betroffene auch Probleme damit, nachts durchzuschlafen. Die Müdigkeit am darauffolgenden Tag hat unterschiedliche Ursachen. Einige davon sind:
- Schlafapnoe: Betroffene haben bis zu 100 nächtliche Atemaussetzer von etwa zehn Sekunden, für die oft Erkrankungen der oberen Atemwege verantwortlich sind2.
- Narkolepsie: Die Patienten leiden trotz ausreichendem Schlafs an einer ausgeprägten Tagesmüdigkeit, der sie nur schwer widerstehen können. Die Schläfrigkeit ist oft mit plötzlichen Spannungsverlusten der Muskulatur kombiniert. Durch die ständige Müdigkeit sind Betroffene im Alltag deutlich eingeschränkt.
- Restless-Legs-Syndrom: Hier haben die Betroffenen Muskelzuckungen in den Beinen, sobald sich der Körper im Ruhezustand befindet. Nachts können die Patienten nur sehr schlecht schlafen, wodurch sie auch am nächsten Tag sehr müde sind, was auf Dauer auch zu einer seelischen Erschöpfung führen kann.
- Myoklonien: Das sind Muskelzuckungen, die oft als Begleitsymptom einer neurologischen Erkrankung auftreten. Manchmal gehen die unkontrollierten Bewegungen auch mit einem gestörten Empfinden in den unteren Extremitäten einher. Das hält den Patienten dann vom Schlafen ab und zwingt ihn dadurch, aufzustehen und sich zu bewegen.
Bei allen Formen der Hypersomnien ist es ratsam, von einem Arzt abklären zu lassen, woher die Schlafstörungen kommen und gegebenenfalls neurologische Erkrankungen auszuschließen.
Parasomnien
Parasomnien zählen zu den vorübergehenden Schlafstörungen. Arten davon sind unter anderem
- Alpträume,
- Zähneknirschen,
- nächtliches ängstliches Hochschrecken (Pavor Nocturnus),
- Reden im Schlaf und
- Schlafwandeln.
Auch äußere Anlässe wie eine neue Schlafumgebung, zu warme oder zu kalte Temperaturen, Lärm und Witterungseinflüsse können ein Auslöser für unangenehme Schlafstörungen sein.
Schlafstörungen – Arten und ihre Auswirkungen
Schon in den ersten Tagen ohne ausreichend Schlaf verändert sich der Körper.
Durch den Schlafentzug fehlt dem Körper die Energie, die er braucht, um die Körperfunktionen aufrecht zu erhalten. Die Körpertemperatur sinkt ab, man fühlt sich unterkühlt, der Herzschlag ist beschleunigt und das Immunsystem beginnt, die Leistung herunterzufahren, indem weniger weiße Blutkörperchen gebildet werden.
Weitere Einschränkungen bei verschiedenen Arten von Schlaflosigkeit können sein:
- verminderte Reaktionszeit
- mangelnde Körperbeherrschung
- Sekundenschlaf
- Bluthochdruck
Zudem besteht ein vierfach erhöhtes Risiko3, an psychischen Leiden wie Depressionen zu erkranken.
Podcast: Leben mit Depression
Ständige Müdigkeit, Traurigkeit, Angst und mangelnder Antrieb zeichnen eine Depression aus. Im kanyo®-Gesundheitspodcast spricht eine Betroffene ganz offen über ihren persönlichen Kampf mit der Krankheit.
Das können Sie gegen Schlafstörungen tun
Manchmal lassen sich Schlafstörungen mit ganz einfachen Mitteln beheben, ohne dass Sie zum Medikamentenschrank greifen müssen.
Die wenigsten Menschen machen sich darüber Gedanken — Schlafhygiene. Dazu gehört alles, was dafür sorgt, dass Sie sich in Ihrem Schlafzimmer und im Bett wohlfühlen. Neben einer guten Matratze, einem ausreichend großen Bettgestell und einer gemütlichen Bettwäsche sollten Sie auch auf eine beruhigende Einrichtung (keine grellen Farben der Vorhänge oder Möbel) achten. Außerdem können folgende Maßnahmen dabei helfen, besser zu schlafen:
- Entspannungstechniken wie Yoga, autogenes Training, Ruhebilder und Fantasiereisen
- Behandlung mit pflanzlichen Mitteln wie zum Beispiel Baldrian, Johanniskraut oder Hopfen
Außerdem sollte körperliche Anstrengung sowie Alkoholkonsum vor dem Schlafengehen gemieden werden. Beides hat großen Einfluss auf die Schlafqualität bei allen Arten von Schlafstörungen.