Was ist eine Schlafstörung?


Bei Stress in der Arbeit, anstehenden Prüfungen oder veränderten Lebensumständen kann es schon einmal vorkommen, dass Schlafstörungen auftreten. Und damit sind Sie auch nicht alleine: Etwa ein Viertel aller Deutschen leidet an Schlafstörungen, während weitere elf Prozent ihren Schlaf häufig nicht erholsam finden. Ein typisches Symptom ist dann, dass man sich am nächsten Tag ermattet fühlt.

Häufig geht dies mit Konzentrations- und Reaktionsproblemen einher. Als eine Störung im eigentlich Sinne ist dies allerdings nicht zu bewerten, da die Schlafprobleme nur vorübergehend auftreten.

Im Gegensatz zu den kurzfristigen Schlafproblemen, sind die Ursachen für chronische Schlafstörungen meist anderer Natur: Äußere Einflüsse wie eine ungewohnte Umgebung, psychische Probleme (Angst, Depressionen) sowie körperliche Ursachen (Rheuma) können den Schlaf negativ beeinflussen. Sie bestehen dann nicht nur über einen längeren Zeitraum, sondern beeinträchtigen das Leben der Betroffenen in der Regel stark.

Hätten Sie’s gewusst? Mythen über den Schlaf

  • Weitverbreitet ist die Auffassung, dass jeder Mensch circa acht Stunden Schlaf pro Nacht benötigt. Doch das stimmt so nicht. Wie viel Schlaf man braucht, ist individuell; während die einen neun Stunden schlafen müssen, kommen andere mit gerade einmal fünf oder sechs Stunden aus.
  • Ein schlechter Schlaf kennzeichnet sich durch mehrmaliges Aufwachen? Nein, auch ein gesunder Schlaf ist geprägt von Wachphasen – das ist völlig normal, wir bekommen das in der Regel nur nicht mit.
  • Wer gut schläft, ist am nächsten Morgen immer fit. Nicht ganz! Zwar spielt Schlaf eine wichtige Rolle bei der Leistungsfähigkeit, allerdings nehmen noch weitere Faktoren Einfluss darauf. Wer sich beispielsweise zu wenig bewegt, sorgt dafür, dass Kreislauf, Stoffwechsel und Durchblutung nicht angeregt werden – die Folge ist oftmals Müdigkeit.

Symptome von Schlafstörungen erkennen: Eine erste Orientierung


Erwachen Sie oft zu früh? Fühlen Sie sich am nächsten Morgen nicht erholt? Leiden Sie unter Tagesmüdigkeit? Sich ab und zu herumwälzen oder im Bett über den Tag nachgrübeln – etwas, was viele Deutschen machen. Ob das allerdings bereits Ein- beziehungsweise Durchschlafprobleme bezeichnet werden kann, gilt es noch zu klären. Nachfolgende Fragen sollen Ihnen eine erste Orientierung bieten, Schlafstörungen zu erkennen.

  • Wie lange leiden Sie bereits unter den Symptomen?
  • Wie oft treten die Beschwerden auf?
  • Wie lange benötigen Sie schätzungsweise zum Einschlafen?

Treten Ihre Schlafprobleme nur vorübergehend oder erst seit ein paar Tagen auf, brauchen Sie sich in der Regel keine Sorgen zu machen. Man spricht erst dann von Einschlafproblemen, wenn das Einschlafen länger als 30 Minuten dauert. Durchschlafstörungen charakterisieren sich durch häufige nächtliche Wachphasen oder besonders frühes Erwachen. Treten die Symptome mindestens dreimal die Woche innerhalb eines Monats auf und das länger als vier Wochen, können diese ein Hinweis auf eine Schlafstörung sein.

Halten die Einschlafprobleme trotzdem weiter an oder tritt auf einmal nächtliches Erwachen auf, das so vorher nicht bekannt war, kann dies als Warnhinweis gesehen werden. Erhärtet sich der Verdacht auf eine Störung, sollten Sie einen Arzt aufsuchen. Auch wenn Sie sich unsicher sind, ist es durchaus möglich, dass sich ein Arztbesuch lohnt. Er kann die Ursache Ihrer Schlafprobleme herausfinden und eine entsprechende Behandlung einleiten.

Die verschiedenen Formen von Schlafstörungen erkennen


Schlafstörung ist nicht gleich Schlafstörung. Generell wird zwischen primären und sekundären Schlafstörungen unterschieden. Die primären Schlafstörungen unterteilen sich wiederum in:

  • Insomnien: Darunter fallen Probleme mit dem Einschlafen, Durchschlafen sowie vorzeitiges Erwachen.
  • Hypersomnien: Am Tag kommt es zu Schlafanfällen oder Betroffene leiden unter Schläfrigkeit, ohne einen ersichtlichen Grund, wie einen nächtlichen Schlafentzug.
  • Parasomnien: Bei dieser Variante der Schlafstörung zeigen sich die Symptome in Form begleitender Probleme, die den Schlaf stören, beispielsweise Schlafwandeln oder Albträume.
  • Störung des Schlaf-Wach-Rhythmus: Liegt eine solche Störung vor, besteht eine Diskrepanz zwischen der "inneren Uhr" und dem Schlaf-Wach-Rhythmus des Umfeldes. Diese Form kommt beispielsweise bei Schichtarbeitern, aber auch nach einem Zeitzonenwechsel (Jetlag) vor.

Gegenüber der primären Schlafstörung liegt bei sekundären Schlafstörungen eine körperliche oder psychische Erkrankung zugrunde. Die Schlafstörung tritt hier als begleitendes Symptom auf. Bei sekundären Schlafstörungen ist es wichtig, der genauen Ursache auf die Spur zu kommen und anschließend eine entsprechende Behandlung einzuleiten. Häufig verschwinden die Schlafprobleme mit der Behandlung der Ursache.

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