Wie werden Erschöpfung und chronische Erschöpfung definiert?


Um Erschöpfung richtig zu verstehen, hilft vor allem die Frage: Wann sind wir nicht erschöpft? Das ist dann der Fall, wenn der Energiehaushalt stimmt, es also ein mehr oder weniger ausgeglichenes Verhältnis von Belastung und Entlastung in unserem Leben gibt. Sind wir dagegen erschöpft, haben wir nicht mehr genug Kraft, die Herausforderungen des Alltags zu bewältigen. Das kann durch Stress im Büro genauso verursacht sein wie durch Herausforderungen im privaten Umfeld. In der Folge sind Betroffene oft müde, antriebslos und vor allem: weniger leistungsfähig. Doch soweit muss es nicht kommen.

Bei der Vorbeugung sollte ein gesunder Ausgleich im Mittelpunkt stehen. Das bedeutet, den Stress nicht dauerhaft die Überhand über sein Leben gewinnen zu lassen. Ausreichend Schlaf, eine gesunde und ausgewogene Ernährung, sportliche Aktivität an der frischen Luft und bewusst Zeit mit Dingen zu verbringen, die einem emotional guttun: Das sind wichtige Eckpfeiler der Prophylaxe gegen chronische Erschöpfung.

Welche Ursachen und Symptome können eine Erschöpfung und ein chronischer Erschöpfungszustand haben?


Viele. Sehr viele, um genauer zu sein. Zu unterscheiden sind dabei zuerst die akute, nur für eine kurze Zeit bestehende und die chronische Erschöpfung.

Beide Arten der Erschöpfung sind nicht selten stressbedingt und treten zusammen mit weiteren Ursachen auf, beispielsweise:

  • zu wenig Schlaf (z.B. aufgrund von Schlafstörungen)
  • einseitige Ernährung mit zu wenig Vitaminen und Eisen
  • niedrigem Blutdruck
  • die Produktion von zu wenig Schilddrüsenhormonen
  • Erkältungskrankheiten
  • seelische Erkrankungen, wie Depressionen
  • eine schwere Herz-Kreislauf-Erkrankung

Auch wie sich die Erschöpfung letztendlich äußert, ist von vielen Faktoren beeinflusst: Eine Erschöpfung äußert sich nie durch nur ein alleinstehendes Symptom. In der Regel kommen mehrere zusammen. Betroffene sind müde und antriebslos und haben keine Lust mehr auf Aktivitäten, die zum Beispiel über die tägliche Pflichterfüllung bei der Arbeit hinausreichen.

Darüber hinaus sind Betroffene oft wegen Kleinigkeiten stark gereizt, kauen nervös an ihren Fingernägeln oder knirschen mit den Zähnen. Dazu fällt es ihnen schwerer, sich dauerhaft zu konzentrieren. Nicht zuletzt, weil es häufig zu Kopfschmerzen und Schwindel kommt, die primär auf Verspannungen der Muskeln oder des Nackenbereichs oder auf entzündete Nervenstränge zurückzuführen sind.

Welche Hilfe gibt es gegen Erschöpfung?


Ob Sie wirklich professionelle Hilfe benötigen, ist letztendlich davon abhängig, wie hoch der Grad der Erschöpfung bei Ihnen tatsächlich ist und vor allem auch, wie lange das Leiden bereits andauert. Bei einem kurzzeitigen Erschöpfungszustand braucht man häufig gar nichts zu unternehmen, außer abzuwarten und sich Erholung zu gönnen. Verringert sich das Stresslevel wieder, geht auch die Erschöpfung wieder zurück. Dazu hilft das Berücksichtigen von Tipps gegen Stress oder gegen nervöse Unruhe. Die Einnahme von Medikamenten gegen Erschöpfung wäre im beschriebenen Fall vermutlich zu viel des Guten.

Diese Herangehensweise ist vielmehr dann zu erwägen, wenn es sich um einen chronischen Erschöpfungszustand oder ein Burnout handelt. Dann brauchen die Betroffenen professionelle Hilfe, um sich aus dem Teufelskreis aus Stress und chronischer Erschöpfung wieder zu befreien.

Daneben kann auch die Einnahme des beruhigenden Baldrians mit dem Ziel, wieder besser einzuschlafen, oder die Anwendung von Entspannungstechniken der Erschöpfung den Kampf ansagen.

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Jan Henkel Jan Henkel wurde 1980 in Heidelberg geboren. Sein Studium schloss er als Diplom-Volkswirt und mit einem Magister erfolgreich ab. Heute ist er unter anderem als freiberuflicher Texter tätig und widmet sich vorrangig Themen aus dem Gesundheits- und Medizinbereich. Jan Henkel Autor kanyo® mehr erfahren