Nervosität: Anspannung im Alltag


Den Zustand der Nervosität hat wohl jeder Mensch schon das ein oder andere Mal erlebt: Sei es vor einer Prüfung oder einem anderen, wichtigen Termin. Akute Nervosität ist in den meisten Fällen situationsabhängig und kommt im Alltag immer wieder vor. Daneben kann jedoch auch ein zu hoher Koffeinkonsum, zum Beispiel durch einige Tassen Kaffee am Tag, zu Nervosität führen. Nicht zuletzt ist Nervosität auch eines der Symptome von Stress und ein häufiges Problem von Menschen, die unter Druck stehen.

Nervosität ist in der Regel an folgenden Symptomen zu erkennen:

  • übermäßiges Schwitzen
  • beschleunigter Puls
  • Hitzegefühl und gerötete Gesichtshaut, vor allem an den Wangen
  • zittrige oder feuchte Hände
  • flaues Gefühl in der Magengegend
  • hohe Stimmlage

Hinzu kommen noch die psychischen Auswirkungen von Nervosität: Eine gereizte Stimmung oder eine aufbrausende Art ist dann keine Seltenheit – jede Kleinigkeit im Alltag kann zu einer großen emotionalen Reaktion führen.

Oft ist der Termin einer nervositätsauslösenden Situation schon einige Zeit im Voraus bekannt. Betroffene leiden in den Nächten vorher dann zunehmend unter Schlafstörungen. Der Gedanke an den Termin wird von Sorgen und Ängsten begleitet, die auch abends keine Entspannung zulassen und das Ein- sowie das Durchschlafen erschweren.

Innere Unruhe: Wenn Erholung verlernt wurde


Bei ständiger innerer Unruhe sind die Betroffenen nicht nur vor wichtigen Situationen, sondern quasi rund um die Uhr angespannt. Ein spezieller Auslöser lässt sich dabei oft nicht ausmachen – alle Herausforderungen des Alltags lösen die Anspannung aus. Die Fähigkeit, sich zu entspannen und abzuschalten, wurde nahezu verlernt. Das gilt auch für die Nacht: Schlafstörungen sind bei innerer Unruhe – ebenso wie bei Nervosität – an der Tagesordnung.

Die Ursachen für ständige innere Unruhe sind sehr vielfältig. Neben Indikationen wie einer Angststörung stecken in vielen Fällen eine berufliche und/oder familiäre Dauerbelastung sowie Stress hinter den Beschwerden. Der Wunsch, den Erwartungen des Umfelds gerecht zu werden, erfolgreich zu sein oder ein hohes Pflichtgefühl verstärken die Neigung zu innerer Unruhe und Anspannung weiter.

Doch nicht immer sind psychische Probleme der Grund für die permanente innere Unruhe. Körperliche Erkrankungen wie Diabetes, eine Schilddrüsenüberfunktion oder Suchterkrankungen gehen ebenfalls oft mit Nervosität und Unruhe einher. Zudem können auch Frauen in den Wechseljahren oder während dem prämenstruellen Syndrom (PMS) unter Phasen der inneren Unruhe leiden.

Nervosität und innerer Unruhe gelassen begegnen


Nervosität und innere Unruhe werden im Alltag schnell zu einer großen Belastung: Sie zerren an den Nerven und rauben die nötige Energie für anfallende Aufgaben. Erschöpfung ist die Folge, die sich auch tagsüber in Müdigkeit und Konzentrationsschwäche bemerkbar macht. Trotz alledem finden Betroffene oft keine Entspannung – die innere Unruhe beziehungsweise die Nervosität lässt es nicht zu.

Um dem Alltag insgesamt mit mehr Gelassenheit gegenüberzutreten, können regelmäßige Entspannungsübungen helfen. Sie wirken sich oft auch positiv aus, wenn es darum geht, vor wichtigen oder schwierigen Terminen weniger unter Nervosität zu leiden. Yoga, autogenes Training oder die progressive Muskelentspannung können Anfänger leicht in einer Trainingsgruppe erlernen und Zuhause nach Bedarf fortführen. In akuten Situation hilft Betroffenen oft Bewegung in Form eines zügigen Spaziergangs, der die Gedanken in andere Bahnen lenkt. Atemübungen sind ebenfalls bewährt und tragen dazu bei, eine schnelle und oberflächliche Atmung zu vermeiden.

Hat sich die innere Unruhe erst einmal im Leben festgesetzt, fällt es Betroffenen oft schwer, das Verhaltensmuster wieder abzulegen. Zu lernen, sich wieder zu entspannen und mehr auf die eigenen Bedürfnisse zu achten, hört sich leichter an als es tatsächlich ist. In dem Fall kann eine Therapie hilfreich sein. Mit professioneller Unterstützung können Menschen, die stark unter innerer Unruhe leiden, den Ursachen auf den Grund gehen.

Prinzipiell ist bei häufiger innerer Unruhe und Nervosität ein Arztbesuch ratsam, um die Ursachen herauszufinden.

Mittel gegen innere Unruhe und Nervosität


Unterstützend zu Entspannungsübungen und anderen Maßnahmen gegen innere Unruhe und Nervosität können Betroffene auf pflanzliche Beruhigungsmittel zurückgreifen. Diese sind meist rezeptfrei in der Apotheke erhältlich und in der Regel arm an Nebenwirkungen wie Tagesmüdigkeit oder Konzentrationsschwäche. Häufig helfen sie jedoch nicht akut, sondern müssen über einen gewissen Zeitraum regelmäßig eingenommen werden.

Bei innerer Unruhe beziehungsweise Nervosität und Schlafstörungen hat sich Baldrian besonders bewährt. Er ist unter anderem in Form von Tees, Tropfen oder Tabletten erhältlich. Er wirkt beruhigend und verhilft nervösen oder unruhigen Menschen in vielen Fällen wieder zu einem erholsamen Nachtschlaf. Dadurch sind sie tagsüber ausgeruhter und besser gegen Stress oder andere Auslöser für Nervosität und Unruhe gewappnet.

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